Kraftstation kaufen – Infos und Tipps
Was ist eine Kraftstation überhaupt?
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Kraftstation überhaupt?
- Der typische Aufbau einer Kraftstation
- Die unterschiedlichen Widerstandssysteme
- Training mit einer Kraftstation
- Gesundheitliche Aspekte beim Training mit einer Kraftstation
- Mögliches Zubehör für Kraftstationen
- Die Vor- und Nachteile des Trainings mit einer Kraftstation
- Eine Kraftstation kaufen – Ratgeber
- Welche Kraftstation ist die richtige für Sie?
- Eine Kraftstation pflegen
- Fazit
Eine Kraftstation, häufig auch Fitness- oder Multistation genannt, ist eine Art „Mehrzweckwaffe“ für das Training. Zahlreiche Übungsmöglichkeiten werden in einer Anlage kombiniert – deshalb trägt sie auch die Bezeichnung „Station“ und nicht etwa „Gerät“. Allerdings fangen damit die Schwierigkeiten auch schon an: Inzwischen existieren zahllose unterschiedliche Modelle, die gänzlich unterschiedliche Kraftstation Übungen gestatten. Wer sich für einen solchen Heimtrainer entscheidet, sollte deshalb auf keinen Fall blindlings die nächstbeste Kraftstation kaufen. Es ist notwendig, sich vorher im Klaren zu sein, welche Trainingsziele Sie haben. Der Aufbau der Kraftstation sollte jene widerspiegeln.
Der typische Aufbau einer Kraftstation
Generell gilt, egal, für welches Modell Sie sich entscheiden: Eine Kraftstation mit Gewichten ist Standard. Die Art der Widerstände kann sich zwar unterscheiden, aber dies vertiefen wir in Abschnitt I.2. Zusätzlich zu den Standardgewichten gibt es folgende Erweiterungen:
- Kraftstation mit Beinpresse.
- Kraftstation mit Seilzug.
- Kraftstation mit Butterfly.
- Kraftstation mit Lang- und/ oder Kurzhanteln.
Die unterschiedlichen Widerstandssysteme
Insgesamt sind vier Widerstands- bzw. Gewichtssysteme bei Kraftstationen zu unterscheiden:
1. Hantelscheiben
2. Pin-System
3. Hydraulik-Zylinder
4. Schiebe-Verschluss-System mit TNT
Hantelscheiben sind die einfachste Variante. Wenn Sie mehr Widerstände benötigen, legen Sie einfach eine zusätzliche Scheibe auf. Standardisiert kommt eine Kraftstation mit 10 bis 14 solcher Scheiben, die jeweils fünf Kilogramm wiegen. Der Vorteil ist dieser Variante ist, dass sich die Gewichte leicht erweitern lassen – während guten Trainingserfolg hat, muss sich nicht sorgen, dass die Kraftstation irgendwann an ihre Grenzen stoßen könnte. Zudem sind derartige Modelle relativ preisgünstig. Allerdings benötigen solche Kraftstationen viel Platz (da die Hantelscheiben irgendwo gelagert werden müssen). Zudem sind sie schwer – und nicht unbedingt zu empfehlen, um sie von der Bordsteinkante in den 10. Stock zu tragen.
Ein Pin-System kennen Sie vielleicht aus dem Sportstudio. Sie können den Widerstand mit einem kleinen Stecker verändern. Auch hier gilt: Als Standard kommen die Kraftstationen mit 10 bis 14 Scheiben. Die Einzelgewichte können 5 bis 10 Kilogramm betragen. Vorteil des Pin-Systems ist, dass sich die Widerstände sehr einfach und ohne viel Aufwand verändern lassen. Allerdings ist das Maximalgewicht begrenzt. Zudem sind solche Stationen pflegebedürftig, da die Stangen, an denen die Gewichte entlangfahren, regelmäßig geölt werden müssen.
Kraftstationen mit Hydraulik-Zylinder verzichten auf klassische Gewichte. Stattdessen kommen mit Stickstoff gefüllte Zylinder zum Einsatz, deren Widerstand sich sehr fein einstellen lässt. Sie benötigen überdies weniger Platz und sind kaum wartungsbedürftig. Allerdings kostet eine entsprechende Station deutlich mehr.
Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der klassischen Hydraulikzylinder. TNT steht für „Total Nitrocell Technology“. Kennzeichen dieser Kraftstationen ist, dass sie leise und sehr leichtgängig sind. Sie eignen sich ideal für Mietwohnungen mit dünnen Wänden, um die Nachbarn nicht zu verägern. Leider sind sie am kostspieligsten.
Training mit einer Kraftstation
Grundsätzlich lassen sich mit einer Kraftstation alle Muskeln im Körper schulen. Deshalb ist ein entsprechendes Gerät beispielsweise einer Hantelbank gerade für Einsteiger überlegen. Drei Trainingsschwerpunkte können dabei gesetzt werden:
- Kraftausdauer
- Muskelaufbau
- Muskeldefinition
Einsteiger sollten auch genau in dieser Reihenfolge trainieren. Grundsätzlich gilt dabei: Kraftausdauer bedeutet, dass sie pro Satz mehrere Wiederholungen mit einem relativ geringen Gewicht machen. Die Verhältnisse verschieben sich dann ins Gegenteil, wenn es zur Muskeldefinition geht
Eine durchschnittliche Kraftstation bietet die Möglichkeit für mindestens 40 Übungen, um Muskelpartien am ganzen Körper zu trainieren. Spitzenmodelle von Studioqualität kommen auf (deutlich) mehr als 100 Übungen.
Gesundheitliche Aspekte beim Training mit einer Kraftstation
Gerade für Einsteiger ist die Kraftstation eine ausgezeichnete Möglichkeit, um die eigenen Muskeln zu schulen. Der Bewegungslauf bei den meisten Übungen ist vorgegeben. Abgesehen vom typischen Anfängerfehler, mit zu hohen Widerständen zu arbeiten, können Sie bei der Ausführung der Übung nicht viel falsch machen. Etwas anders sieht es in den Regenerationsphasen aus: Diese sollten pro Muskelpartie zwischen 48 und 72 Stunden betragen. Die Regenerationsphasen sind unabdingbar! Es ist genau diese Zeit, in der die eigene Muskulatur wirklich wächst. Hier haben die entsprechenden Körperzellen die Chance, sich auf die Belastungen einzustellen.
Wissen müssen Sie außerdem, dass eine Kraftstation für das Cardiotraining nur bedingt geeignet ist – dies gilt selbst dann, wenn Stepper und/ oder Boxsack enthalten sind. Sie schulen zwar Ihre Ausdauer, aber dies gelingt nicht ansatzweise so effektiv wie beispielsweise auf dem Crosstrainer oder durch das Joggen.
Mögliches Zubehör für Kraftstationen
Irgendwann (vermutlich schnell) werden Sie feststellen, dass Sie Ihre Kraftstation um einige Dinge erweitern möchten, damit Sie noch effektiver trainieren können. Typisches Zubehör ist:
- Wasserflasche
- Trainings-DVD
- Trainingstagebuch um die Erfolge getrennt nach Übungen und Muskelpartien zu protokollieren
- Zusätzliche Gewichte
- Spezialreiniger
- Schmierfett
- Handtuch
- Spezielle Griffe aus Gummi für einen besseren Gripp
Die Vor- und Nachteile des Trainings mit einer Kraftstation
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Eine Kraftstation kaufen – Ratgeber
1. Der Platzbedarf
Eine durchschnittliche Kraftstation hat einen relativ großen Platzbedarf. Nötig sind allein für die Station durchschnittlich drei bis fünf Quadratmeter. Dazu kommt allerdings an jeder Seite nochmals ein Meter, damit Sie problemlos um die Fitnessstation herumgehen können. Hinzu kommt eine Höhe von zwei bis zu zweieinhalb Metern. Derart viel Platz hat längst nicht jeder in den eigenen vier Wänden übrig. Messen Sie deshalb vorher ganz genau nach, ob eine Kraftstation wirklich in Ihre Wohnung passt.
2. Das Eigengewicht
Allein die Gewichte einer Kraftstation wiegen durchschnittlich zwischen 60 und 100 Kilogramm. Bei Profi-Maschinen ist dieser Wert nach oben offen. Hinzu kommt das Eigengewicht des Fitnesstrainers. Sehr günstige Modelle wiegen zwar nur fünf Kilogramm, sind aber so wacklig, dass Sie jene nicht nutzen sollten. Hochwertige Modelle bringen noch einmal 30 bis zu 60 Kilogramm auf die Waage. Kalkulieren Sie entsprechende Verhältnisse ein.
3. Selbst aufbauen – ja oder nein?
Das Gewicht der Kraftstation führt nahtlos zu einer der entscheidenden Fragen überhaupt: Können Sie das Gerät selbst aufbauen oder sollten Sie einen Profi diese Arbeit für Sie verrichten lassen? Einige Anbieter verkaufen die Stationen mit Aufbauservice. Teilweise werden dafür Aufpreise genommen. Deshalb ist man schnell versucht, dies alleine erledigen. Dies gilt erst recht in den Fällen, in denen ausgezeichnete Anleitungen Teil der Lieferung sind – was erfreulicherweise häufig so ist.
Wir raten Ihnen allerdings dennoch vom eigenständen Aufbau ab. Wegen des Gewichts handelt es sich mindestens um einen Zwei- bis Drei-Personen-Job. Zudem kommen Hunderte (und bei großen Modellen Tausende) von Einzelteilen bei Ihnen an. Die Montage einer Anfängerstation nimmt drei bis vier Stunden in Anspruch. Für fortgeschrittene Modelle müssen Sie fünf bis sechs Stunden einplanen. Es ist nicht notwendigerweise so, dass alles Werkzeug, das für Sie den Aufbau benötigen, Teil des Pakets ist. Montieren Sie Elemente falsch, kann dies beim Training zu schwerwiegenden Verletzungen führen. Geben Sie im Zweifel lieber mehr aus.
4. Verarbeitung
Achten Sie beim Rahmen darauf, dass Sie ein Modell aus Stahl wählen, das idealerweise durch ein Prüfsiegel seine Qualität beweist. Nur so erhalten Sie eine langlebige Kraftstation, mit der Sie vom ersten Tag an komfortabel arbeiten können. Ihr neuer Heimtrainer sollte zudem mit kugelgelagerten Führungsrollen sowie mit Kunststoff ummantelten Stahlseilen kommen. Entscheiden Sie sich gegen Nylon, da solche Seile zu schnell ausleiern. Aus Sicherheitsgründen ist zudem ein verstellbarer Stopper unverzichtbar. Dieser wird über der Brust eingeharkt und verhindert, dass etwas passiert, wenn Ihnen die Langhantel abrutschen sollte. Hochwertige Kraftstationen erkennen Sie zudem daran, dass diese mit rutschfesten Fußablagen kommen.
5. Ersatzteile
Eine Kraftstation hält idealerweise ein Leben lang. Doch dabei ist es unvermeidlich, dass Sie zwischenzeitlich einige Elemente tauschen müssen. Für einige der Fitnesstrainer sind Ersatzteile allerdings nur ausgesprochen schwer zu bekommen. Informieren Sie sich deshalb unbedingt vor Ihrem Kauf, wie leicht Sie im Zweifel Elemente austauschen oder nachrüsten könnten. Dies gilt insbesondere für Gewichte und die Seilzugsysteme.
6. Körperliche Voraussetzungen
Kraftstationen haben ein überraschend geringes Maximalgewicht. Bei sehr billigen Modellen beträgt es nur 100 Kilogramm. Bei besseren Varianten liegt es zwischen 120 und 130 Kilogramm. Für Personen mit starkem Übergewicht sind Kraftstationen deshalb häufig ungeeignet für den Einstieg, sondern können erst dann eingesetzt werden, wenn bereits einige Pfunde verloren wurden.
Auch bei der Körpergröße gibt es überragende Einschränkungen. Viele Modelle sind auf eine Maximalgröße des Trainierenden von 1,85m zugeschnitten. Kleiner als 1,60m sollte man zudem nicht sein. Selbst in diesem Korridor kann es zu erheblichen Schwankungen kommen. Entscheiden Sie sich deshalb unbedingt für eine Kraftstation mit verstellbarem Sitz, um möglichst effektiv trainieren zu können. Wenn Sie sehr groß oder klein sein sollten, achten Sie zudem vor dem Kauf auf entsprechende Hinweise.
7. Preis
Preislich bewegen sich Kraftstationen von 200 Euro bis zu etwa 4000 Euro. Wir raten allerdings dazu, wenigstens 400 Euro zu investieren. Die sogenannten Mittelklasse-Stationen bewegen sich zwischen 400 und 800 Euro. Wenn Sie eine Qualität erwerben möchten, die sich mit der entsprechender Geräte im Fitnessstudio messen kann, müssen Sie einen vierstelligen Betrag einplanen. Dies bedeutet nicht, dass es im Einzelfall nicht doch ausgezeichnete Kraftstation für sehr wenig Geld geben kann. Als grundlegende Handreichung helfen Ihnen aber die genannten Werte.
Welche Kraftstation ist die richtige für Sie?
Grundlegend unterscheiden einige Anbieter ihre Kraftstationen nach dem folgenden Schema:
- Basis
- Allrounder
- Profi
Tatsächlich ist diese Unterteilung insgesamt gut geeignet für Selbsteinschätzungen. Basis-Stationen kosten 400 bis 600 Euro. Sie eignen sich, wenn Sie pro Woche 1-2 Mal trainieren möchten. Allrounder-Stationen finden Sie im Preissegment von 600 bis zu 1000 Euro. Solche Modelle sind dann die richtige Entscheidung, wenn Sie zwei bis drei Mal pro Woche arbeiten möchten. Eher zu Geräten rund um 1000 Euro sollten Sie dabei greifen, wenn Sie spezielle Muskelpartien des Körpers besonders schulen wollen. Profi-Maschinen bewegen sich über 1000 Euro aufwärts. Der Name sagt bereits aus, an wen sich diese richten.
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Eine Kraftstation pflegen
Eine Kraftstation bedarf regelmäßiger Pflege. Alle Polster sollten Sie nach jeder Trainingseinheit mit einem feuchten Tuch reinigen. Schweiß darf sich nicht dauerhaft absetzen. Dies liegt nicht nur daran, dass sich unangenehme Gerüche festsetzen. Zudem bekommen die Polster durch den Schweiß auf Dauer Risse.
Verschleißteile müssen regelmäßig geölt werden. Durchschnittlich ist dies alle drei bis sechs Monate der Fall. Achten Sie diesbezüglich aber unbedingt auf die genauen Herstellerangaben. Einige Hersteller bieten zudem spezielle Pflegeöle. Diese können die Lebensdauer der Verschleißteile weiter verlängern.
Wenn Sie mit Sand gefüllte Gewichte bekommen, sollten Sie in regelmäßigen Abständen (alle drei Monate) kontrollieren, ob die Gewichte noch dichthalten. Gerade mit Sand gefüllte Hantelscheiben, die mit Kunststoff überzogen wurden, schlagen schnell Leck und verlieren langsam an Gewicht. Dies sollten Sie möglichst frühzeitig bemerken.
Fazit
Eine Kraftstation ist in der Tat ein ausgezeichneter Heimtrainer und kann das Fitnessstudio überflüssig machen. Über mehrere Jahre gerechnet ist er sogar günstiger als die Mitgliedschaft in einem Sportclub. Allerdings sind einige Einschränkungen zu berücksichtigen:
Nicht alle Trainingsziele lassen sich erstens verfolgen. Zweitens ist der Platzbedarf enorm. Drittens müssen Ihre körperlichen Voraussetzungen zu dem passen, worauf die Station ausgelegt. Bevor Sie eine Kraftstation kaufen, vergewissern Sie sich deshalb, dass Ihre persönlichen Voraussetzungen zu dem passen, was das Gerät verlangt.