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Eine Beinpresse für Zuhause kaufen? Ein Ratgeber

BeinpresseEine Beinpresse ist im Fitnessstudio ein alltäglicher Anblick. Hier erfreut sich das Gerät großer Beliebtheit, weil es einfach zu bedienen ist und schnelle Trainingserfolge ermöglicht. Die Beinpresse für Zuhause hatte bislang eher Seltenheitswert. Ihre Ausmaße und ihr Preis machten sie wenig attraktiv für den Einsatz in den eigenen vier Wänden. Andere Fitnessgeräte erschienen attraktiver. Inzwischen hat sich dies jedoch geändert: Da sich mit einer Beinpresse effektiv und einfach trainieren lässt, findet sie ebenfalls unter Heimsportlern zunehmend mehr Anhänger. Dieser Ratgeber informiert Sie über alles, was Sie wissen müssen, wenn Sie ebenfalls für Zuhause eine Beinpresse kaufen möchten.

Aufbau und Funktion einer Beinpresse

Die Konstruktion einer Beinpresse ist nicht sonderlich kompliziert. Sie besteht aus einer Bank, auf der Sie sitzen oder liegen, einer Fußplatte, die Sie mit Ihren Beinen pressen (weshalb Sie diesen Namen hat) sowie verstellbaren Gewichten. Eine durchschnittliche Beinpresse ist etwa zwei Meter lang, anderthalb Meter hoch und einen Meter breit.

 

Die unterschiedlichen Typen einer Beinpresse – welcher Winkel ist der richtige?

Zu unterscheiden ist grundsätzlich die sitzende von der liegenden Beinpresse. Durch Ihre Position verändert sich der Winkel, mit dem Ihre Beine auf die Fußplatte zeigen. Die liegende Beinpresse winkelt die Beine in 45 Grad an, weshalb sie auch „45 Grad-Presse“ genannt wird. Wichtig hierbei: Der Winkel beträgt höchstens 45 Grad, er kann auch kleiner sein. Bei der sitzenden Beinpresse liegt der Winkel hingegen bei mindestens 90 Grad (daher auch „90 Grad-Presse“). Er kann auch größer sein. Durch die höheren Winkel ergeben sich zusätzliche Trainingsmöglichkeiten. Die sitzende Beinpresse wird deshalb in der Regel bevorzugt und ist beispielsweise ein alltäglicher Anblick im Sportstudio. Liegende Modelle sind hier eher selten.


 

Die Funktion einer Beinpresse – für was ist Sie gut?

Grundsätzlich können Sie mit einer Beinpresse drei Ziele erreichen:

  • Stärkung der Kraft (beispielsweise Bodybuilder müssen zwingend mit einer Beinpresse arbeiten)
  • Stärkung der Kraft-Ausdauer (Beispielsweise Schwimmer, Radfahrer und auch Sprinter profitieren von einer Beinpresse)
  • Unterstützung bei der Rehabilitation (Verkümmerte Muskulatur im Bewegungsapparat kann mit einer Beinpresse effektiv wieder aufgebaut werden)

Manche Ratgeber fügen noch zwei Punkte hinzu, die allerdings umstritten sind, weshalb Sie nur erwähnt seien: Erstens soll die Beinpresse auch eine positive schmerztherapeutische Wirkung bei Beschwerden in den Knien und/ oder den Gelenken in den Beinen haben. Zweitens soll sich der Rumpf stabilisieren lassen. Personen mit einer schmerzenden Hüfte sollen beispielsweise vom Training mit einer Beinpresse profitieren können. Wir haben bei unseren Recherchen zu beiden Punkten sich widersprechende Aussagen gefunden, deshalb sollten Sie diesbezüglich nicht zu viel erwarten.

 

Training mit der Beinpresse: Welche Muskeln werden beansprucht?

Die Beinpresse beansprucht alle Muskeln in den Beinen und je nach Modell auch noch einen Teil der Muskulatur im Rücken und im Bauch. Falls Sie sich zudem fragen: „Ist die Beinpresse gut für den Po?“ – so lässt sich dies ebenfalls bejahen. Konkret können folgende Muskelpartien mit diesem Fitnessgerät geschult werden:

  • Wadenmuskulatur komplett
  • Oberschenkelmuskulatur komplett
  • Unterer Rücken
  • Der gesamte Po (inklusive des großen Gesäßmuskels)

 

Bei welchen gesundheitlichen Problemen kann die Beinpresse helfen?

Neben dem bereits erwähnten Wiederaufbau der Muskulatur nach einer Verletzung kann Training mit der Beinpresse auch bei einigen schmerzhaften Leiden helfen. Rückenprobleme im unteren Rücken lassen sich so beispielsweise angehen. Sie unterstützt überdies bei Problemen wie dem Patellaspitzensyndrom (verwenden Sie hierfür immer eine 90 Grad-Presse und arbeiten mit 120 Grad). In der Reha kann sie außerdem nach einem Kreuzbandriss gute Dienste leisten.

 

Welches Risiko besteht beim Training mit der Beinpresse?

Falls Sie schon andere Ratgeber gelesen haben, so vermissen Sie vermutlich im Abschnitt über Hilfe bei gesundheitlichen Problemen die Unterstützung von Knieschmerzen. Weiter oben haben wir bereits ausgeführt, dass dies umstritten ist. Hier möchten wir es erklären, weil das Training dann sogar mit einem Risiko behaftet ist.

Der Reihe nach: In einem künstlich angelegten Beinpresse Test wurde festgestellt, dass dieses Fitnessgerät die Muskeln um das Kniegelenk stärkt. Jenes wird deshalb entlastet, wodurch Ihre Schmerzen kleiner werden. Leider ist Ihnen dieser Ausgang nur in der Theorie garantiert. Der Test geht von einem idealtypischen Bewegungsablauf und einem korrekten Aufsetzen der Füße auf die Platte aus. Letzteres ist leider keinesfalls garantiert. Tatsächlich zeigen Erfahrungen, dass viele Menschen ihre Füße leicht schräg aufsetzen. Damit werden aber die Sehnen und Bänder an den Muskeln im Knie angespannt. Eine zusätzliche Belastung überdehnt die Sehnen sowie Bänder und führt im schlimmsten Fall zu Rissen. Gelenke werden überlastet. Sie vergrößern und verschlimmern Ihre Beschwerden anstatt Sie zu behandeln. Deshalb gilt: Wann immer Sie gegen Schmerzen (d.h. unter Schmerzen) trainieren möchten, klären Sie dies vorher mit einem Arzt ab und arbeiten Sie nur unter Aufsicht.

Ansonsten besteht kaum Risiko beim Training mit der Beinpresse. Da es sich um einen geführten Bewegungsablauf handelt, kann faktisch nichts passieren. Das einzige Problem wäre das Training mit zu viel Gewicht. Hierfür als Faustregel: Erfahrene Sportler sollten das Doppelte Ihres Körpergewichts pressen können. Einsteiger fangen mit der Hälfte ihres Gewichts an.

 

Auf einen Blick: Vor- und Nachteile des Trainings mit einer Beinpresse

Vorteile
  • Bestimmte Muskeln lassen sich gezielt trainieren
  • Für Übungen existieren viele Variationsmöglichkeiten, dadurch bleibt das Training abwechslungsreich
  • Für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen gut geeignet
  • Sehr gut in der Reha 
Nachteile
  • Keine funktionale Stärkung der Muskulatur (Maschine kümmert sich um die Stabilisierung der Bewegung sowie die Ganzkörper-Koordination – für Kampfsportler oder beispielsweise Fußballer ist das Gerät deshalb eher weniger gut geeignet)
  • Kein natürliches Bewegungsmuster
  • Verletzungsrisiko bei Training mit zu hohem Gewicht
  • Teuer
  • Braucht viel Platz
  • Schwieriger Aufbau

 

Kaufratgeber Beinpresse: Darauf ist zu achten
Qualität

Eine Beinpresse sollte stabil gebaut sein. Eine Konstruktion aus Stahl (idealerweise mit TÜV-Siegel oder einem vergleichbaren Zertifikat) ist ratsam. Sie sollte zudem über verschiedene Einstellungsmöglichkeiten verfügen. Neben den Gewichten geht es darum, wie weit entfernt Sie von der Beinpresse sitzen und welchen Winkel Sie dabei einnehmen. Manche Beinpressen gestatten es zudem, die Einstellung des Winkels der Fußplatte zu verändern. Die Sitz- bzw. Liege-Fläche sollte überdies gepolstert sein und zwar für den gesamten Rückenbereich. Die Belastung des Gewichts wirkt immer wieder kurzzeitig auf den gesamten Rücken. Dieser muss durch eine passende Polsterung gestützt und geschützt werden.

2 Preis

Generell finden Sie Beinpresse ab niedrigen dreistelligen Beträgen, die deutlich nach oben klettern können. 7000 Euro und mehr sind keine Seltenheit. Solche Geräte sind aber eher für Sportstudios gedacht, wo sie über Jahre im Dauerbetrieb sind und von gänzlich unterschiedlichen Sportlern genutzt werden. Sie benötigen keine Beinpresse, die mit so großen Belastungen umgehen kann. Dies ist preislich allerdings auch die einzige gute Nachricht. Die ersten akzeptablen Modelle bekommen Sie ab etwa 400 Euro. Wenn Sie wirklich eine gute Beinpresse suchen, müssen Sie 1000 bis 2000 Euro einplanen.

3 Aufbau

Die Beinpresse kommt vermutlich in Einzelteilen bei Ihnen an. Wenn Sie in einem oberen Stockwerk leben, lassen Sie sich das Gerät nicht an die Bordsteinkante liefern oder rufen Sie ein paar Freunde an. Allein die Gewichte werden insgesamt 200 bis 300 Kilogramm auf die Waage bringen. Der eigentliche Aufbau ist für geübte Heimwerker keine allzu große Herausforderung. Wer mit Werkzeug eher auf Kriegsfuß steht, wird allerdings Probleme bekommen. Einige Händler bieten aus diesem Grund einen speziellen Aufbauservice an. Die Maschine wird dadurch zwar noch einmal teurer, aber ratsam ist ein solches Angebot trotzdem. Ein fehlerhafter Aufbau kann nicht nur beim Training zu Verletzungen führen oder Ihr Zuhause beschädigen (durch herausfallende Gewichte). Er hat auch Einfluss auf Ihren Garantieanspruch.

4 Platzbedarf

Sie brauchen viel Platz für Ihre neue Beinpresse und dies dauerhaft. Sie können die Maschine nicht zusammenklappen und verstauen. Es handelt sich um eines der Fitnessgeräte, die stets aufgebaut bleiben müssen. Idealerweise können Sie die Beinpresse seitlich in einem Raum platzieren, um keine Durchgänge zu versperren.

5 Lärm

Eine Beinpresse erfreut sich auch deshalb großer Popularität unter Heimsportlern, weil sie scheinbar keinen Lärm macht. Leider ist dies nicht komplett korrekt, was für Ihre Kaufentscheidung zu einem wichtigen Faktor werden kann. Sie üben große Kraft aus, um die Gewichte zu bewegen. Zum Tragen kommt anschließend ein Grundprinzip der Physik: Eine Kraft verschwindet nicht einfach, sondern wandelt sich in Energie und dann in einen Prozess um. Im Fall einer Beinpresse werden durch die eingesetzte Kraft Vibrationen nach unten abgegeben. Wenn Sie Mitglied in einem Sportstudio sind, nehmen Sie einfach mal ein Blatt Papier mit, falten es zwei Mal und legen es unter die Gewichte der Presse. Sie werden erstaunt sein, wie stark das Papier durch die Vibrationen in Bewegung versetzt wird. Diese Vibrationen sind für die unter Ihnen wohnenden Nachbarn sowohl spür- wie auch hörbar. Dies sollten Sie berücksichtigen.

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Lässt sich die Beinpresse nachrüsten?

Für eine Beinpresse gibt es kaum Zubehör. Einzige Ausnahme sind zusätzliche Gewichte. Wer stetig mit der Maschine trainiert, stößt irgendwann an das Maximum der Gewichte, die mitgeliefert wurden. Diese sollten sich nachrüsten lassen. Ersatzteile für die Sitzfläche und die Fußauflage sollten ebenfalls einfach zu finden sein.

 

Häufige Fehler beim Training mit einer Beinpresse

Zwei Fehler passieren immer wieder beim Training mit einer Beinpresse. Erstens sind die Knie zu weit nach innen oder nach außen gedreht. Dadurch wird zu viel Druck auf die Gelenke ausgeübt. Die gute Nachricht lautet: Dieser Fehler lässt sich sehr einfach aufdecken und korrigieren. Da Sie gar nicht anders können als Ihre Füße in die identische Richtung wie Ihre Knie zu drehen, bieten diese einen guten Anhaltspunkt. Stehen Ihre Füße im rechten Winkel zur Unterkante der Fußplatte auf dieser, ist alles in Ordnung.

Zweitens wird viel zu lang die Luft angehalten. Dies mindert Ihre Leistungsfähigkeit und ist nicht gut für den Kreislauf. Sie atmen beim Pressen ein und halten die Luft an, bis der Widerstand nicht mehr auf Ihre Beine drückt. Beim Anwinkeln (Gewichte werden abgesetzt) der Beine atmen Sie aus.
 

Fazit

Ist die Beinpresse das richtige Fitnessgerät für den heimischen Sport? So lautete die Ausgangsfrage. Die Antwort muss differenziert ausfallen. Eine Beinpresse ist aufgrund Ihres Preises, Ihrer Größe und des schwierigen Aufbaus keinesfalls ein Trainingsgerät, das Sie nur mal ausprobieren sollten. Dazu ist es in jeder Hinsicht zu viel Aufwand. Arbeiten Sie in diesem Fall lieber mit einer Langhantel und machten Kniebeugen. Kennen Sie hingegen die Beinpresse, wissen worauf Sie sich einlassen und schätzen das Gerät, ist sie eine tolle Möglichkeit, um in den eigenen vier Wänden effektiv zu trainieren.


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